Dank der großzügigen Spende des Fördervereins der Schule war es uns auch in diesem Schuljahr möglich, mit allen Abschlussklassen die Gotteshäuser der drei abrahamitischen Religionen in Zell und Bullay zu besuchen.
Die erste Station unserer Exkursion war die Marienburg Zell, in der die Jugendlichen einen Kirchenraum betrachten konnten. Herr Surkus-Anzenhofer, Pastoralreferent vor Ort, erklärte uns, was es heißt, eine Jugendkirche zu sein und erläuterte die Einrichtungsgegenstände des Kirchenraums. Anschließend lud er die Schüler zu einer kleinen Stationsarbeit ein, in der sie sich mit ihren eigenen Wünschen, Bezugspersonen und Lebenszielen auseinandersetzen konnten.
Die folgende Station führte uns zur ehemaligen Synagoge in Zell, in der uns Herr Bohlscheid sehr eindrucksvoll das Schicksal der Juden vor Ort zur Zeit des Nationalsozialismus vor Augen führte. Vertieft wurde dies durch die Ausführungen zu den Stolpersteinen durch Frau Schiffer. Verschiedene Einzelschicksale der jüdischen Einwohner beeindruckten die Jugendlichen sehr, zeigen sie doch, wie sehr einzelne Menschen unter den Vorurteilen der Bevölkerung – konsequent bestärkt durch die Propaganda der Nationalsozialisten – leiden mussten. Dass Frau Schiffer auch immer aktuelle Brennpunkte ansprach, verdeutlichte uns die Bedeutsamkeit der Gedenkarbeit auch für die heutige Zeit.
Höhepunkt unserer Exkursion war der Ausflug in die Moschee in Bullay, in der Herr Akin, unser muslimischer Kollege an der Schule, uns Fragen zur Ausübung seiner Religion beantwortete und wichtige Ausstattungsgegenstände des Gotteshauses erläuterte. Eindrucksvoll fanden wir insbesondere, dass wir zudem am Mittagsgebet beiwohnen durften.
Dass Lernen vor Ort nachhaltiger und wirksamer sein kann als viele theoretische Unterrichtsstunden, wurde so auch in diesem Jahr erneut bewiesen. Wir hoffen, dass die Exkursion ein Stück weit zur Steigerung von Achtung, Toleranz und Wertschätzung gegenüber anderen Religionen und Kulturen beiträgt, um ein friedliches, harmonisches Zusammenleben sowohl an der Schule wie in der Gesellschaft zu ermöglichen.